Maria-Hilf

Bei wunderschönem Wetter wagten 46 Personen – Vereinsmitglieder, Angehörige und Gäste – trotz Coronagefahren, aber unter Einhaltung der empfohlenen Vorsichtsmassnahmen, eine Reise per Car ins Bisisthal. Mit dabei waren auch unser Seelsorger, Pfarrer Odilon und Pastoralassistent Markus Binder, der seit anfangs August neu in unserer Pfarrei wirkt.

Der übliche Kaffeehalt mit feinen Gipfeli fand kurz vor Rothenturm statt, worauf die Fahrt über Schwyz und Muotathal fortgesetzt wurde. Das schöne Wetter und die herrliche Umgebung wirkten sich positiv auf die Stimmung der Reisenden aus. Bald wurde Schwarzenbach, ein Ort im Bisisthal mit wenig Häusern und einem Restaurant erreicht. Eine Gruppe von 15 Teilnehmern stieg hier aus, da für sie die Wanderung auf die Alp zu anstrengend gewesen wäre. Die Bergbauerfamilie holte sie mit Privatautos ab und fuhr mit ihnen auf die Alp, 1336 Meter über Meer. Die Wandertüchtigen konnten mit dem Car noch eine kurze Strecke weiterfahren. Von Salisboden aus, nahe der Talstation der Glattalp-Luftseilbahn, starteten sie zum Aufstieg mit rund 200 Höhenmetern.

Um 12.00 Uhr hatten alle das Tagesziel erreicht, wo uns die Gastgeber-Familie von Marion und Thomas mit ihren drei Kindern freundlich begrüsste. Sie hatte uns als Dank für unsere finanzielle Unterstützung für ihr Bauvorhaben – Bau eines Zufahrtssträsschens und Vergrösserung der Jauchegrube bei ihrem «Heimetli» Obere Windegg, nicht weit von der erwähnten Alp entfernt – zu einem Mittagessen eingeladen. Der Anblick des Alpgeländes mit weidendem Vieh und der umliegenden Berge war ein Genuss; der bereitgestellt Apéro löschte den ersten Durst.

Das aufgetischte Mittagessen, «Hörnli mit Gehacktem», garniert mit Apfelmus, war sehr passend und in reichlicher Menge zu schöpfen. Es mundete ausgezeichnet.

Es folgte ein Interview mit Bergbauer Thomas und seiner Gattin Marion, die bereitwillig alle Fragen über ihren beruflichen Werdegang, ihre Ausbildungen und bisherigen Tätigkeiten beantworteten. Wir erhielten auch Auskunft über den Alpbetrieb mit zur Zeit über 200 Stück Vieh (Schafe, Rinder, Kühe), teilweise weit verstreut, und wie der Tagesablauf auf der Alp ist.  – Auch die beiden Mädchen, Jasmin und Petra, 4- und 5-jährig, wurden befragt, insbesondere wie weit sie schon beim Kochen mithelfen können. Ihnen wurde nämlich bei dieser Gelegenheit eine Spielküche und Spielgeschirr geschenkt, worüber sie total fasziniert waren und damit bis zu unserem Abschied beschäftigt waren.

Das anschliessend angerichtete Dessertbuffet versetzte alle ins Staunen, da musste ein Profi am Werk gewesen sein! Tatsächlich war eine Schwester von Marion, die mithalf, beruflich in diesem Metier tätig. Es war eine Gaumenfreude sondergleichen.

In einer kurzen Information durch Klaus Rüdy, der längere Zeit im Muotathal Militärdienst leistete, erhielten wir Interessante Angaben über die Feldzüge vor rund 200 Jahren von Napoleon und General Suwarow, die über hohe Bergpfaden mit ihren Truppen ins Muotathal gelangten. Zudem hatten wir im Freien einen geographischen Anschauungsunterricht über die umliegenden Berge und Gebirgszüge.

Im Nu verflog die Zeit, und wir mussten ans Abschiednehmen denken . – Allen vier Helferinnen konnten wir als Dank für ihre grossen Vorbereitungsarbeiten, ihren Dienst in der Küche  und das feine Essen ein Geschenk überreichen, und den Gastgebern übergaben wir einen symbolischen Check von Fr. 50'000, entsprechend dem Resultat unserer bisherigen Sammelaktionen und bestimmt fürs erwähnte Bauvorhaben. Selbstverständlich wollten wir die Familie für ihre Auslagen und die grosse Arbeit auch finanziell entschädigen, dafür konnte ein runder Betrag übergeben werden.

Mit herrlichen Gefühlen verabschiedeten wir uns um 15.30 Uhr von der Familie und der Alp Feldmoos, alles in bester Erinnerung. – Wir hoffen auf ein Wiedersehen am nächsten Racletteabend, 21. November 2020, an welchem die Bergbauerfamilie wiederum anwesend sein wird, sofern der Anlass durchgeführt werden kann.

Die Wanderer wählten auf dem Rückweg die Route über Milchbüelen auf schönen Alpweiden und herrlichem Bergpanorama nach der Seilbahn-Talstation, wo sie planmässig um 17.00 Uhr eintrafen, mehrheitlich tüchtig schwitzend und müde. Die andern wurden wieder per Auto nach Schwarzenbach zurückfahren, wobei ein Halt nahe des «Heimetli» Obere Windegg eingeschaltet wurde. Einige liessen es sich nicht nehmen, den 200 Meter langen Trampelweg hinauf zum Wohnhaus der Familie von Marion und Thomas zu begehen, was kein Spaziergang war. Die andern konnten von Haus und Stall aus der Nähe Einsicht nehmen. - Von Schwarzenbach  aus reisten alle im Car nach Zürich-Leimbach zurück, beladen mit vielen schönen Eindrücken und Erlebnissen.

                                                                                                                                  Peter Eigenmann

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