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Trauer wird oft von einer enormen Breite an Emotionen begleitet: von ganz heftigen Reaktionen bis zu kaum wahrnehmbaren. Die reformierte Kirchgemeinde Zürich bietet mit ihren Angeboten Raum und Rahmen für diese Gefühle – und den Austausch mit anderen Betroffenen.

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Trauer sucht sich ihren Weg – und sie führt zum Leben. © iStock



Gemeinsam trauern im Kirchenkreis zehn

Der ökumenische Trauertreff im Kirchenkreis zehn gibt Trauernden die Möglichkeit, Menschen zu begegnen, die in einer ähnlichen Situation sind. Der Grossteil der Teilnehmenden hat den Partner, die Partnerin verloren, manchmal auch die Mutter oder den Vater. «Wir erzählen einander, wie die Liebsten aus dem Leben gegangen sind und wie es uns damit geht. Neben Trauernden sind beispielsweise auch Menschen nach einer Scheidung eingeladen oder Personen, die sich allgemein von einem Lebensabschnitt trennen müssen», sagt Pfarrerin Anne-Marie Müller. So ein Trauertreff-Zyklus mit monatlichen Terminen dauert zehn Monate, das Ende der Gruppenarbeit wird jeweils mit einem Ritual gestaltet. «Wir schreiben zum Beispiel einen Abschiedsbrief an den Verstorbenen, den wir verbrennen – und gleichzeitig wählen wir einen Gegenstand, der die Beziehung zu dieser Person symbolisiert.» Als Abschluss des Trauerprozesses versteht die Seelsorgerin dieses Ritual allerdings nicht, eher als weiterer Schritt in der Trauer. Denn die Dauer eines Trauerprozesses wird häufig unterschätzt: «Trauernde Menschen erleben oft, dass das Umfeld schon bald nicht mehr nachfragt, wie es ihnen mit ihrer Trauer wirklich geht.» Ganz oft sei der Anspruch da, dass sie sich in ihrer neuen Situation schnell zurechtfinden und die Seele im Eiltempo gesundet. «Doch die Trauer hat kein Verfallsdatum», hält Anne-Marie Müller fest.

Die Trauer teilen in Albisrieden

Das Trauercafé in Zürich-Albisrieden, Kirchenkreis neun, ist ein ökumenisches Angebot bei dem Hinterbliebene ihrer Trauer nachspüren und sich mit anderen Trauernden austauschen können. Erzählen und einander Zuhören stehen im Zentrum des Trauercafés. «Es ist immer wieder berührend, mit wieviel Mitgefühl und Verständnis die Betroffenen auf einander eingehen», sagt Monika Hirt. Für die Teilnehmenden ist es tröstlich zu hören, dass andere ähnliche Erfahrungen machen wie sie. Das Themenspektrum reicht vom Abschiednehmen, dem Miterleben des Sterbemoments, dem «Funktionieren» danach, über den Kampf mit der Bürokratie, dem Umgang mit Schuldgefühlen bis zur Trauer, welche auch nach mehreren Jahren immer wieder aufflammt. Das Trauercafé wird umrahmt mit einem Gebet, einer kurzen Geschichte oder einem besinnlichen Text. Und natürlich darf auch der Kaffee und Kuchen nicht fehlen. Zum Trauercafé, das einmal im Monat stattfindet, kann man unangemeldet vorbeikommen.



Ökumenischer Trauertreff im Kirchenkreis zehn

Pfarrerin Anne-Marie Müller, 043 311 40 54
Jeweils jeden ersten Mittwoch im Monat von 19.30 bis 21 Uhr
Weitere Informationen und Daten: Website Kirchenkreis zehn

Ökumenisches Trauercafé Zürich-Albisrieden

Neue Kirche Albisrieden, Ginsterstrasse 48, 8047 Zürich
Pfarrerin Monika Hirt, 044 492 63 00, monika.hirt@reformiert-zuerich.ch
Jeweils einmal im Monat am Freitag von 16 bis 17.30 Uhr
Weitere Informationen und Daten: Website Kirchenkreis neun